Diese Woche lief alles auf den Geburtstag am Freitag aus. Denn es war an der Reihe den Geburtstag aller Kinder zu feiern, die in der zweiten Hälfte des Jahres Geburtstag haben. Doch wie genau, die Feier abgelaufen ist, erzähle ich erst gleich.
Unter der Woche ist Julian wieder mit der Lehrerin Pavela und Sör Nelly nach Cusco gefahren. Sie wollten dort die Essenspakete vom Krankenhaus abholen. Das Krankenhaus bekommt nämlich von der Polizei immer das Essen geschenkt, welches sie Schmuggelern abnehmen. Doch weil es sich dabei auch viel um Kekse, Süßigkeiten usw. handelt, können das natürlich kaum Patienten im Krankenhaus essen. Somit verschenkt das Krankenhaus dieses Essen ebenfalls weiter. Es ist zwar schließlich so gelaufen, dass die Essenspakete noch nicht abholbereit waren, doch dann fahren Julian und die Schwester bald wieder dorthin, um diese Pakete nun zu erhalten. Das ist wirklich eine gute Gabe für die Kinder. Sör Nelly hat wirklich überall ihre Augen und Ohren, um Gelegenheiten wie diese aufzuspüren.
Diesen Donnerstag hatten wir außerdem ein wenig Abwechslung bei der Chacraarbeit. Wir sind zusammen mit Sör Nelly, Pavela und dem Mann, der nun auf der Chacra arbeitet, den Berg hochgefahren, um besonders fruchtbare Erde für das Gewächshaus zu besorgen. Wir waren da auf ca. 4000 Metern Höhe, man konnte Quiquijana von oben bewundern und in der Ferne Berge sehen, deren Spitze von Schnee bedeckt waren.
Jetzt zu dem Geburtstag am Freitag: Es wurde zuerst Volleyball und Fußball gespielt. Jungs und Mädchen haben gegeneinander gespielt, und auch Franz, Julian und ich haben beim Volleyball mitgespielt. Außerdem war Schwester Nancy zwischendurch im Volleyballteam der Mädchen, und beim Fußball konnte Schwester Cecillia sogar mit einem Tor glänzen. Es war wirklich schön und auch amüsant anzusehen wie die Ordensschwestern mitgekickt haben. An solchen Anlässen albern sie immer mit den Kindern rum und sind total herzlich, und sie schreien nicht Anweisungen wie im Alltag, damit Ordnung einkehrt. Nach den Tunieren war schon wieder Zeit zum Abendessen.
Am Vormittag hatten wir den Essenssaal mit zahlreichen Luftballons geschmückt, und schon den Teig für die Pizza vorbereitet (insgesamt 12 Bleche). Sehr interessant zu sehen war, dass die Kinder nicht wissen, wie man eine Pizza ist. Und als wir Freiwilligen begonnen haben unsere Pizza zu essen, nachdem wir alle Kinder versorgt hatten, wurden wir angestarrt, und die Kinder meinten „Ach, so isst man das“.
Nach dem Abendessen wurden die Geschenke verteilt. Die Schwestern haben den Kindern hauptsächlich Klamotten geschenkt, eine Zahnbürste, und ähnliche praktische Dinge. Wir Freiwilligen haben auch kleine Päckchen an die Geburtstagskinder verteilt, die mit Süßigkeiten und Kleinigkeiten, je nach Alter z.B. Aufkleber, Glitzerstifte, Zauberwürfel usw., gefüllt waren. Die Geburtstagskinder waren total glücklich über all die Geschenke, und so wurde der gelungene Tag damit abgerundet, dass es für jeden ein Stück von den Torten gab, die die Schwestern selbst gebacken hatten.
Soviel wieder aus meinem Leben in Quiquijana. Ich muss sagen, an solchen Tagen wie denen der Geburtstagsfeier, merke ich immer besonders wie sehr mir die Kinder schon ans Herz gewachsen sind.
Liebste Grüße nach Deutschland!
Eure Verena
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