Saturday, August 27, 2011

Bei uns wird hauptsächlich mit der Hand gewaschen - mit Blick über's Dorf
Samstagvormittags wird nun immer Volleyball gespielt
Die Kinder helfen das Feld aufzulockern
 Das Schulorchester übt für die Parade am Dienstag
 Mit meinen drei Schützlingen auf dem Weg zum Kindergarten 
(Ruby, in der Mitte, hat ihre Frisur für das Üben des traditionellen Tanzes zurechtgemacht)


Ein Vorgeschmack auf das Fest

 Plaza de Armas in Cusco





Friday, August 26, 2011

Weiteres aus Quiquijana


Obwohl diese Woche im Prinzip erst die zweite mit unseren richtigen Aufgaben war, fühlt es sich schon fast wie Alltag an. Wir gehen unseren Aufgaben nach wie ich sie euch letzte Woche beschrieben habe. Im Detail gibt es jedoch natürlich immer Besonderheiten. Zum Beispiel dachte ich, ich hätte meine Erwartungen beim Englischunterricht schon weit genug zurückgeschraubt, aber ich musste leider merken, dass dem nicht so war. Ich hatte am Morgen vor unserem Englischkurs alle uns zur Verfügung stehenden Bücher durchgeschaut und mir überlegt, was und in welcher Reihenfolge man den Kindern am einfachsten nahelegen kann. Als wir dann jedoch mit unserer ersten Übung anfingen, unzwar zur Wiederholung „What’s your name?“ incl. Antwort vorzulesen, kam die Frage auf, ob dies „Woher kommst du?“ heiße. Auch die Betonung war ungenügend, wenn sie dann überhaupt ein Wort herausgebracht haben. Diese Kinder sind bis zu 18 Jahre alt und haben Englischunterricht in der Schule. Ich war ziemlich schockiert, dass diese schon sehr niedrigen Erwartungen, die ich hatte, nicht einmal erfüllt werden können. Ich hoffe, dass sie wenigstens die kleinen Dinge, die wir ihnen nun versuchen beibringen behalten können.
Für die Kinder war der Schulalltag diese Woche ziemlich anders, weil ab dem Wochenende „Yanaccocha“, das Fest von Quiquijana, stattfindet. Alle Schulen und Kindergärten bereiten etwas für das Fest vor und werden an der Parade am Dienstag teilnehmen. Ich habe dem Schulorchester bei ihren Proben auf den Spielplatz zugeschaut und auch Ruby, einer der kleinsten, wie sie im Kindergarten einen Tanz eingeübt hat. Wirklich zuckersüß! Am Freitag haben dann auch schon ein paar Tanzgruppen etwas vorgeführt. Sie tanzten traditionelle peruanische Tänze in Trachten, die kleine Schauspiele sind, z.B. wurde zu Beginn des einen bildhaft dargestellt, dass dieser Tanz der Paccha Mama (Mutter Erde) gewidmet wird.
An einem anderen Tag mussten die Kinder ab der 5. Klasse außerdem auf der Chacra arbeiten. Es wurden viele Hände gebraucht, um das Maisfeld anbaufähig herzurichten.

Ich möchte außerdem noch erwähnen, wie ich mich von den Bewohnern von Quiquijana aufgenommen fühle. Ich falle natürlich auf, durch meine weiße Haut, Größe und blonden Haare. Somit habe ich auch schon öfter gehört wie ich „Gringa“, die allgemeine Bezeichnung für ein weißes Mädchen, genannt wurde. Ich sehe dies nicht als Schimpfwort, wie es auch von manchen verstanden wird, sondern denke, dass dies nun mal das Wort ist, bei dem jeder Peruaner urteilslos das Bild einer weißen Frau vor Augen hat.
Ich merke jedoch auch sehr die veränderten Blicke, wenn ich nicht alleine, sondern mit den Kindern die Straße entlang gehe. Denn dann lächeln mich viele an und grüßen mich freundlich, besonders die Frauen. Zum Beispiel warte ich gemeinsam mit manchen der Einwohnerinnen vor dem Kindergarten, bis die Kindern fertig sind mit dem Mittagsessen, oder man sieht sich auch schon morgens beim Hinbringen der Kindern. Somit hat man schon eine grundlegende Gemeinsamkeit und ich bin plötzlich doch nicht mehr so anders.
Mir gefällt es zudem, dass ich nicht nur wegen dem Kindergarten, sondern auch aufgrund meines Bettes im Schwesterhaus, öfter durch das Dorf gehe, weil sich dadurch die Leute an mich gewöhnen und ich außerdem das Leben auf der Straße zu jeder Uhrzeit mitkriegen kann.

Das war es soweit erst einmal wieder von mir. Nächste Woche werde ich sicherlich von dem Fest berichten und Fotos davon hochladen. Also bis dann!
Eure Verena

Saturday, August 20, 2011

Eine belebte Albergue


Diese Woche war es nun soweit. Die Albergue wurde von den 80 Kindern zurückerobert und die leitenden Schwester, Nelly und Nancy, hatten wieder zusammen mit Schwester Cecilia die Kontrolle bei sich. Sonntagabend haben wir fünf Freiwilligen uns mit Ihnen zusammengetroffen und den groben Tagesablauf besprochen, die Genauigkeiten sah man dann als es so weit war.
Grober Tagesablauf:
07:30 Uhr – Frühstück
08:30 Uhr – Arbeit auf der Chacra bzw. in der Albergue
12:30 Uhr – Mittagessen, anschließend organisatorische Sachen erledigen z.B. Lernzettel für die Kinder erarbeiten, oder aber kurz ausruhen
15:30 Uhr – Hausaufgabenbetreuung
17:00 Uhr – weiteres organisieren oder sich spielerisch mit den Kindern beschäftigen; Donnerstags:           Messe
18:45 Uhr – Abendessen
19:30 Uhr – Englisch- bzw. Computerkurse

Im Moment ist es so, dass Johanna, Julian, Laura und Franz vormittags in der Chacra arbeiten, während ich den Schwestern in der Albergue helfe, weil ich ja noch nicht zu anstrengende Arbeiten machen darf. Die vier erzählen mir dann z.B., wie sie sich im Schlamm „ausgetobt“ haben, weil sie Furchen fürs Bewässern des Maisackers ausheben mussten. Das Feld wird nämlich gerade wieder bebauungsfähig hergerichtet. Ich freue mich schon darauf zu sehen, wie die Pflanzen mit unserer Hilfe wachsen werden.
Während die anderen also in der Sonne schwitzten, backe ich z.B. Brot mit Schwester Cecilia und den Kindern, die gerade zufällig nicht in die Schule müssen, ich habe die Computer für den Computerkurs entstaubt und benutzbar hergerichtet, das Mittagessen mit den Schwestern zubereitet und die große Medikamentensammlung der vorigen Freiwilligen ins Spanische übersetzt, so dass sie auch für die Schwestern und die Kinder nutzbar sind. Außerdem bringe ich nun jeden Tag die drei Kleinsten zum Kindergarten und hole sie auch wieder ab.
Bei der Hausaufgabenbetreuung am Montag wurden wir dann zum ersten Mal mit den neuen Kindern konfrontiert und mussten uns als Autoritätsperson behaupten. Die ersten beiden Tage waren echt anstrengend, da die Kinder natürlich ausgetestet haben, was sie sich bei uns leisten können. Doch nachdem sie das ziemlich schnell rausgefunden haben, kann man nun besser mit ihnen „kommunizieren“ (bzw. ihnen sagen, dass sie Hausaufgaben machen sollen und nicht Kreuzworträtsel mit ihrem Nachbarn spielen!). Während wir dann die Namen und die Sprache lernen, wird es sicherlich immer besser gehen.
Bei der Hausaugabenbetreuung sind 13 Kinder der 5. Klasse in meiner Obhut. Sie gehen auf zwei unterschiedliche Schulen, die auch in ihrem Niveau verschieden sind. Die einen Kinder müssen z.B. nur jeden Tag etwas aus dem Buch abschreiben - d.h. sie haben ihr Buch bald zweimal. Leider kann man ihnen als Alternative nichts Sinnvolleres geben, da ihre Hausaufgaben ansonsten als nicht erledigt und mit einem Minuspunkt für die Note verzeichnet werden.
Die Kinder sind sehr unterschiedlich in ihrem Zurechtkommen mit den Hausaufgaben. Der eine ist sehr fleißig und selbstständig, und versucht schnell und ordentlich seine Hausaufgaben zu beenden. Ein anderer möchte seine Hausaufgaben auch gerne schaffen, braucht aber sehr viel Hilfe dabei. Dann gibt es noch Mädchen, die lieber mit ihrer Freundin rumalbern als Hausaufgaben zu machen, oder auch Jungs die versuchen gegenüber den anderen „cool“ zu sein. Diese Kinder muss man dann oft ermahnen mit ihren Aufgaben weiterzumachen. Jedoch hängt die Konzentration auch viel von den zu erledigenden Aufgaben ab. An Mathematik zum Beispiel sind die meisten interessiert und konzentrieren sich. Wenn es aber ums Malen oder Abschreiben geht, lassen sie sich leicht ablenken. Ich finde das zeigt, dass sie gerne etwas lernen möchten, und dabei werden wir ihnen auch helfen. Ich möchte ab nächste Woche gerne immer Lernzettel für die Kinder dabei haben, die schon fertig sind, weil sie dann die anderen nicht von ihren Hausaufgaben ablenken und selbst etwas lernen.
Außerhalb der Verpflichtungen haben wir auch etwas mit den Kindern unternommen. Mit den Größeren haben wir Volleyball gespielt und mit den kleinen waren Julian und ich auf dem Spielplatz. Dort waren wir mit insgesamt 47 Kindern, die eine Hälfte Jungs, die andere Mädchen. Es war doch ziemlich anstrengend, alle wieder zusammenzutrommeln, als es dunkel wurde.  Es war aber sehr gut sich mal außerhalb der schulischen Dinge mit ihnen zu beschäftigen, damit wir uns besser kennenlernen und, um zu zeigen, dass unsere Autorität über den Satz „Mach deine Hausaufgaben!“ hinausgeht.
Nach dem Abendessen ist dann noch der Extraunterricht in Englisch und Computer für die Größeren. Es gibt Gruppe A und B, die parallel jeweils das andere Fach haben. Franz und ich unterrichten zusammen die Gruppe A. In beiden Kursen merkt man, dass die Kinder alle von einem sehr unterschiedlichen Stand sind. Manchen fällt das Lernen einer Sprache leichter, und andere haben schon mehr an Computern gearbeitet. Wir versuchen alle Kinder gleichzeitig einzubinden und sind z.B. in Englisch wieder mit den Grundlagen angefangen, d.h. mit „What’s your name?“, Wochentage, Monate, Farben usw. Manche können diese Sachen zwar schon, doch die Rechtschreibung ist bei allen noch ein Problem.
Wenn die Kurse um ca. halb 9 enden, sind wir alle ziemlich müde vom Tag und fallen ins Bett. Gestern sind wir gegen 7, halb 8 in Cusco angekommen und haben uns nur einen ruhigen Abend gemacht. Heute treffen wir uns um 11 Uhr zum Volleyball spielen, wollen danach noch einkaufen und abends lern ich noch mehr von dem Nachleben hier kennen.
Bis nächstes Wochenende! <3

Saturday, August 13, 2011

Cusco

Dieses Wochenende war das erste, welches ich in Cusco verbracht habe. Freitag gegen 2 Uhr sind wir erst mit dem Taxi nach Urcos und dann weiter mit dem Bus nach Cusco gefahren. So eine einstündige Fahrt kostet einem insgesamt lächerliche 4,5 Soles, also ein wenig mehr als ein Euro.
Am selben Tag haben wir im Supermarkt einige Besorgungen gemacht, um das zu kaufen, was wir in Quiquijana vermissen. Auch am Samstag haben wir weitere solche Einkäufe erledigt. Ansonsten habe ich mir schon ein wenig die Stadt angeschaut, wir waren tagsüber gemütlich essen und in der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich auch das Nachtleben hier kennengelernt. Heute Abend werden wir den Abend ruhig angehen und DVDs schauen, weil ich ziemlich erkältet bin, und wir so auch besser erholt sind, um am Montag unsere Arbeit mit den 80 Kindern in der Albergue aufzunehmen. Ich habe von Cusco noch keine Bilder gemacht, da es hier geregnet hat (in der Trockenzeit?!) und ich somit auf bessere Fotos am kommenden Wochenende hoffe.
Morgen um 2 Uhr starten wir wieder zurück nach Quiquijana, um dann mit den Schwestern den Plan für die kommende Woche auszuarbeiten.
Bis nächstes Wochenende also! Ganz liebe Grüße aus Cusco!

Fotos aus Quiquijana


 auf dem Weg zur Chacra
 Arbeit im Gewächshaus
 Brot backen
Multitasking: Streichen + Kind im Arm

Quiquijana: Höhen und (Tiefen) Kinder


Letzten Sonntag, den 7.8., bin ich nun endlich zu den anderen Freiwilligen Johanna, Julian, Laura und Franz gestoßen. Vom Flughafen abgeholt ging es direkt mit dem Bus nach Quiquijana. Ich habe die Eingewöhnung an die Höhe einfach übersprungen. An jenem Tag hatte ich unbeeindruckende Kopfschmerzen und an den Tagen darauf hatte ich keinerlei Beschwerden in der Richtung. Man merkt die Höhe jedoch daran, dass man bei kleinsten Anstrengungen schon außer Atem ist. So ist man zum Beispiel schon von dem Weg zur Chacra (Acker + Gewächshaus) geschafft, bevor man überhaupt gearbeitet hat.
Aufgrund der Höhe und der Berge gibt es hier sehr große Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht. Johanna und ich wohnen in dem Schwesternhaus, welches ca. 5 bis max. 10 Minuten von der Albergue entfernt ist (beides liegt an je einem Ende des Dorfes -> sehr kleines Dorf). Wenn wir nun also morgens zu der Albergue gehen, um zu frühstücken, packen wir uns in eine dicke Winterjacke und einen wärmenden Schal ein. Sobald wir uns jedoch auf dem Weg zur Chacra machen, gegen 9, bleiben die Jacke und der Schal schon in der Albergue, und wiederum auf der Chacra angekommen, arbeiten wir im T-shirt. Die Wärme ist sehr abhängig von der Sonne, denn sobald sie da ist, ist es sehr warm, doch verschwindet sie hinter den Bergen, findet man es sehr kalt.
Auf der Chacra arbeiten wir jeden Vormittag. Bis jetzt haben wir Steine von dem Acker entfernt, damit er wieder als Maisfeld genutzt werden kann, das Gewächshaus an manchen Stellen mit Nadel und Faden geflickt und uns in dem Gewächshaus um die Pflanzenvielfalt gekümmert.
Unsere Arbeit in der Albergue hat jedoch noch nicht richtig begonnen. Wir haben dort zwar schon gestrichen und Brot gebacken, aber trotzdem war diese Woche sozusagen noch Eingewöhnungszeit. Denn es waren Ferien und somit lebten in der Albergue nur 15 Kindern, weil diese Waisenkinder sind und auch in der jetzigen Ferienzeit nicht nach Hause können. Letztens gab es einen traurigen Moment als eins der Kinder, welche sonst so fröhlich und unbeschwert sind, sagte, dass sie kein zu Hause habe. Julian meinte darauf, die Albergue sei doch ihr zu Hause. Aber sie meinte, die Albergue sei nur die Albergue. Diese Aussage kam irgendwie überraschend, denn die Kinder haben es hier wirklich gut und haben im Gegensatz zu anderen in ihrem Alter einen geregelten und gesicherten Tagesablauf. Dennoch ist es natürlich sehr schwer ohne Eltern aufzuwachsen.
Man merkt auch, dass es den Kindern an Zuneigung und Bemutterung fehlt. Sie leben hier zwar mit den Schwestern, welche pädagogische Arbeit mit ihnen leisten, doch diese sind eher distanziert und gelten als Autoritätspersonen. Somit freuen die Kinder sich sehr auf die Freiwilligen. Sie springen uns in die Arme, halten die ganze Zeit unsere Hand und spielen Klatschspiele mit uns, während sie auf unserem Schoß sitzen (diese konnte ich schon nach dem zweiten Tag auswendig und ich bin mir sicher, dass sie, sobald 80 Kinder in der Albergue mit uns spielen, mir auch im Schlaf nachkommen werden). Außerdem war es eventuell ein Fehler sie mit dem Lied „Hoppe hoppe Reiter“ zu belustigen.
In Quiquijana gibt es auch einen Spielplatz, welchen wir diese Woche schon gut genutzt haben. Die Mädchen wollen dort meistens auf die Schaukel oder auf die Rutsche, und den asphaltierten Fußballplatz haben wir für Spiele wie „Katz und Maus“, „Plumpssack“ und „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ genutzt. Die kleinen Jungs hingegen wissen natürlich darum wie man den Fußballplatz richtig nutzt und bringen Julian und Franz im Spiel außer Atem.
Neben all den Spielereien haben die Kinder auch ihre Aufgaben, welche sie wie selbstverständlich erledigen. Sie waschen sich nicht nur jeden Morgen selbstständig und ziehen sich an, sondern waschen z.B. auch ihre Wäsche selbst mit der Hand. Oder, wenn der Hund das Mädchenschlafzimmer als Klo benutzt hat, wird nicht lange diskutiert, wer die Sauerei wegmacht, sondern die erste, die es sieht, kümmert sich darum.
Ich bin schon gespannt, wie das Leben mit 80 Kindern im Haus aussehen wird, denn schon mit so wenigen gibt es Streitereien, die nicht selten darum gehen, wer bei den Freiwilligen auf dem Schoß sitzen darf. Doch nächste Woche werden wir die Kinder von einer anderen Seite kennenlernen, und sie auch uns. Denn dann werden wir mit der Hausaufgabenbetreuung und dem Extraunterricht in Computer und Englisch beginnen. Wie genau wir die Arbeit jedoch unter uns aufteilen werden, diskutieren wir erst am Sonntag aus. Denn dann treffe ich zum ersten Mal auf die Oberschwester Nelly und mit ihr wird alles abgesprochen.
Dann können Johanna und ich zudem erfahren, welche Dinge wir in dem Schwesternhaus benutzen dürfen und, welche für uns Tabu sind, da wir dort nun gemeinsam wohnen werden. Leider merke ich schon an dem Haus, dass ich in einem Land bin, in dem die Leute viel kleiner sind als ich. Ich musste schon einige Beulen einstecken, weil die Decke zu niedrig für mich ist, und der Spiegel im Bad zeigt mir eher meinen Bauchnabel als mein Gesicht.
Von dieser tiefen Bauweise abgesehen, gab es bis hierhin also keine „Tiefen“ für mich und ich bin gespannt auf die kommende Zeit. Ich bin mir sicher, es wird sich noch einiges verändern, denn schon jetzt ist es so gekommen, dass ich morgens, mittags und abends Tee trinke, wobei ich vorher zu Hause immer Tee gemieden habe.

Lima

 Inka-Markt
 an der Küste
 auf dem Plaza de Amor
 ein sehr hübscher Park mit Olivenbäumen
 Plaza de Armas

 über den Wolken
Cusco

Saturday, August 6, 2011

Hey! Eigentlich hätte ich jetzt gerne ein paar Fotos von Lima hochgeladen, aber irgendwie wird mir der Ordner mit den Bildern nicht angezeigt... Ich werde ein anderes Mal weiter suchen, also müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden.
Morgen früh um 7:30 Uhr werde ich vom Hotel zum Flughafen gebracht und um 10 Uhr geht dann mein Flieger nach Cusco. Ich freue mich schon sehr, die anderen Freiwilligen wieder zu treffen! Sie werden an dem Flughafen in Cusco auf mich warten, genauso wie Pavela, die Lehrerin aus Quiqijana. Wir fahren dann alle gemeinsam in das Projekt.
Ihr werdet also erst nächstes Wochenende wieder etwas von mir hören. Es sei denn heute beim Abendessen passiert noch etwas super spannendes. ;) Bis dann!

Friday, August 5, 2011

ja.. so viel zu "ich laufe nicht alleine auf der Straße rum". Sonst würde ich ja auch alles verpassen... ;p Zur Beruhigung (an Mama vielleicht): Ich habe mir aber natürlich nachgefragt, ob das sicher sei, und in der Gegend, in der ich war, gab es überall Kameras, viel Security und eine Polizeistation, also alles ganz ruhig dort.
Zuerst war auf dem sog. Inka Market bzw. Plaza und habe mir all die wunderschönen selbstgemachten Sachen der Peruaner (von den Inkas in den Anden bis zu den Einwohnern des Dschungels) angeschaut, also sowohl die Pullover, Schals usw. aus Alpacafell, als auch das bunt bemalte Geschirr und Statuen und andere Kunstwerke. Dabei habe ich dann in dem einen Laden ein sehr nettes Mädchen kennengelernt. Sie hat mir zuerst viele Symbole und Gebräuche der Peruaner anhand ihrer Ausstellungsstücke erklärt und dann haben wir soviel weitergeredet bis ich dann auch einiges ihrer Herkunft erfahren habe. Sie kommt nämlich gebürtig aus Cusco und spricht neben Spanisch und Englisch auch fließend Quechua, weil sie zur Familie der Inka zählt. --
Tja, wie das hier so ist, wurde ich an dieser Stelle unterbrochen. Eigentlich wollte ich nur mal schnell nach unten, Kosten mit dem Reisebüroabdecken, aber "nur mal schnell" gibts hier wohl nicht. Ich musste ein wenig auf die Frau vom Reisebüro warten, und auf dem Weg zurück in meinem Zimmer, habe ich ein Gespräch mit einem der Servicejungs, Henry, angefangen (außerdem auch einer der gebürtig aus Cusco kommt, und Quechua spricht - also ist das doch keine Besonderheit hier in Lima? Er ist hier allerdings nur für 3 Monate im Jahr um hier zu arbeiten. Also vielleicht lässt sich hier leichter Arbeit finden.) Naja auf jeden Fall ist aus dem "nur mal schnell" eine Stunde und 15 Minuten geworden.
Als ich heute Nachmittag so von Markt zu Markt geschlendert bin, hat mich auch plötzlich ein junger Mann angesprochen und einfach auf meinem Weg begleitet. Er hat ein bisschen mit schmeichelnden Worten um sich geworfen und wir haben uns gut unterhalten. Er war sehr nett, aber nach einiger Zeit habe ich mich dann doch geschickt von ihm verabschiedet. Ich hab, nach all den traditionellen Klamotten, ein großes Geschäft mit Mango, Aeropostale etc. entdeckt, da musste ich dann doch rein! Schade,dass das nichts für "Koko" (der Spitzname war einfacher zu merken) war, und so trennten sich unsere Wege.
Zur Abrundung des Tages wollte ich mein erste Abendessen in Lima traditionell gestalten. Ich bestellte mir eine "Porcón de Anticuchos de corazón c/ papas y choclo". Beim Bestellen war ich zuversichtlich, dass man halt mal etwas Neues ausprobieren muss. Als ich es dann jedoch vor mir liegen hatte und wusste, dass ich gleich Eingeweide essen würde, hab ich es doch nicht runtergekriegt. Ich habe abgebissen und es war gar nicht so schlimm, aber allein wegen des Gedankens an das Herz, wurde ich kurzentschlossen zum Vegetarier und habe mich mit dem Mais (choclo) zufrieden gegeben.
Morgen früh um 9 starte ich zu einer organisierten Tour durch Lima. Zuvor werde ich zum Frühstück den Coca-Tee probieren (von Henry sehr empfohlen).
Adiós!

Herzliche Grüße aus Lima

Buenos Días!
Ich schreibe nun von meinem Hotelzimmer aus Lima. Der Weg hierher ist gut verlaufen, aber nicht wie geplant - glücklicher Weise. In Frankfurt wurde ich in die Buisness Class hochgebucht, weil der Flug überbucht war. Den anderen vier Freiwilligen ist das auch schon passiert, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich auch das Glück haben werde. So war der 11stündige Flug doch recht gut auszuhalten. Zusätzlich zu der großen Beinfreiheit, konnte man den sitz in jede beliebige Position verstellen, plus integrierte Massage! Außerdem ließ ich es mir mit einem drei-Gänge-Menü, Sekt und Chardonnay gut gehen. Da bei all der Spielerei dann aber der Schlaf etwas zu kurz kam, habe ich den gesamten Flug von Bogota nach Lima geschlafen und bin auch in dem Hotel sofort ins Bett gefallen.
Heute morgen bin ich wieder pünktlich aufgestanden, um bei der Deutschen Botschaft meine Dokumente für das Visum abzugeben, ein wenig Geld in Soles zu wechseln und mir ein Spanisch-Deutsch Wörterbuch zu kaufen (ich hatte zu Hause nur ein unhandliches). Es ist eigentlich nicht viel was ich gemacht habe, und doch hat es insgesamt zwei Stunden gedauert. Das liegt wahrscheinlich an dem etwas chaotischen Verkehr und daran, dass viele Geschäfte und Shopping Malls erst um 10 oder 11 Uhr auf machen und wir somit z.B. später nochmal zu dem Buchladen fahren mussten.
Mein Taxifahrer war sehr nett und es hat echt Spaß gemacht sich mit ihm zu unterhalten. Also mit der Sprache klappt es recht gut, solange deutlich und langsam gesprochen wird. Aber das ist ja alles Gewöhnungssache. Ich werde mich hier in Lima allerdings auch nur in Taxis aufhalten, um von Ort zu Ort zu kommen. Ich möchte es lieber nicht riskieren, als europäisches Mädchen alleine auf der Straße rumzulaufen. Die Taxipreise sind aber voll in Ordnung. Also der Taxifahrer den ich heute hatte, rechnet immer pro Stunde ab, unzwar 25 Soles pro Stunde, macht ca. 10 Dollar.
Gleich möchte ich wahrscheinlich noch in eine Shopping Mall oder so, um mal zu schauen was es hier so für Läden gibt. Ansonsten werde ich mir heute auch noch überlegen was ich morgen so machen könnte.
Ich berichte dann morgen wieder! Bis dahin!